Modellbahn AG
Um im Grundschulbereich für Kinder der vierten Klassen ein Angebot mit MINT-Zusammenhang, handwerklichem Bezug und fesselnder Komplexität anzubieten habe ich das Konzept der Modellbahn-AG entwickelt. Es nutzt größtenteils die bereits mehr als 50 Jahre alte analoge Metallgleis-Technik des Herstellers Märklin (nur noch gebraucht zu erwerben, wird nicht mehr hergestellt), da dort die elektromechanischen Zusammenhänge besser nachvollzogen werden können als bei digitaler Technik, außerdem eine bessere Reparierbarkeit und höhere Robustheit gegeben ist. Die AG ist so konzipiert, dass die TeilnehmerInnen möglichst viel selber verstehen, bauen und steuern können und ich als Leiter nur bei Problemen und zur Einweisung benötigt werde. Es wird nach Plänen und nicht „wild“ gebaut, dies wäre auch besonders am Anfang zu komplex. Die Schwierigkeit und Komplexität werden langsam gesteigert, das Bauen wird durch Teilelisten strukturiert und somit erleichtert. Grob gliedert sich das Projekt in drei Phasen: Das erste Drittel legt in Kleingruppen von bis zu 5 Personen die Grundlagen, um die TeilnehmerInnen zu befähigen, die Funktion der einzelnen Komponenten der Modellbahn nachzuvollziehen und ihnen zu ermöglichen, sie im Modellbahnbetrieb einzubauen und zu betreiben. Hier werden auch Grundlagen zum Verständnis von elektrischem Strom, zu Schaltplänen, elektromechanischen Bauteilen wie Schaltern und Spulen gelegt sowie die Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit elektrischem Strom vermittelt. Diese Grundlagenvermittlung geschieht einerseits über Präsentationen (Erklärungen, Videos, Bilder, Skizzen), andererseits über praktisches Nachbauen des Gesehenen in Modellbahn-Lernsetups, also kleineren Modellbahn-aufbauten und indem Lokomotiven, Weichen, Signale, Schaltpulte usw. auseinandergebaut und deren Innenleben untersucht wird. Aufgrund der Kleingruppen ist gewährleistet, dass alle TeilnehmerInnen viel selber tun und nur relativ wenig zuschauen/zuhören/warten müssen. Hier wird auch immer wieder der Bezug zu den reellen Komponenten des echten Bahnbetriebes hergestellt. Im zweiten Teil wird mit den erworbenen Fähigkeiten Abschnitt für Abschnitt und über 10 bis 15 Stunden hinweg im Gesamtteam eine Großanlage mit realistischem Bahnbetrieb aufgebaut. Dies erfordert viel Teamarbeit, gute Absprachen und komplexes Denken (geschätzte 300 Meter Kabel sind für die Verschaltungen und Anschlüsse der Anlage notwendig). Auch hier wird wieder der Bezug zum echten Bahnbetrieb hergestellt, um die dortigen Abläufe im Modell nachzuvollziehen. Dies fördert in erlebter Art und Weise das Verständnis für diesen Teil unserer bebauten Umwelt. Sollte dies Ihr Interesse wecken und sollten Sie noch weitere Informationen benötigen zögern Sie bitte nicht mich zu kontaktieren. Dann würde ich Ihnen ein detailiertes Gesamtkonzept zusenden, damit Sie sich einen genauen Eindruck von der Komplexität und dem Aufbau der AG machen können. Der dritte Teil gibt Raum zum freien Spiel an der Anlage mit bis zu 13 zu besetzenden Steuer- und Schaltpositionen, um vielen TeilnehmerInnen gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, bei der Steuerung aktiv zu sein. Gleichzeitig erfordert auch dies ein hohes Maß an Konzentration und Teamarbeit, Kommunikation und Zuverlässigkeit, da die gesamte Anlage miteinander verbunden ist. Außerdem werden im dritten Teil Möglichkeiten geboten, noch einmal anderweitig kreativ zu werden (z.B. eine Bahnhofshalle aus Karton zu basteln, Bahnsteige aus Holz zu fertigen, Lokschuppen zu bauen etc.). Die Kinder bekommen darüber hinaus auch den Raum, evtl. aufgekommene Ideen aus vorherigen Stunden umzusetzen. Im Vordergrund stehen der Spielspaß, die Begeisterung für die Technik, das praktische Erfahren der Zusammenhänge des Systems Bahn und, ganz nebenbei, noch das Erlernen der Grundlagen von elektrischem Strom. Ich hoffe damit auch das ja leider oftmals schlechte Image der Bahn in Begeisterung für dieses Verkehrsmittel gerade auch im Punkt der Nachhaltigkeit in Zeiten des Klimawandels umzuwandeln. Die TeilnehmerInnen lernen beim Planen der Gleisverlegung geometrisches Denken ganz praktisch (Kurvenradien, Gleisabstände etc.), verbessern das Verstehen und Analysieren von Plänen und Skizzen und deren Umsetzung in reale Strukturen, trainieren ihr handwerkliches Geschick beim Umgang mit Kleinteilen und Werkzeugen und lernen die Sicherheitsvorschriften und den Umgang mit elektrischem Strom kennen. Außerdem werden sie für einen vorsichtigen Umgang mit zerbrechlichen Gegenständen sensibilisiert, erleben, sollte dieser mal nicht stattgefunden haben, das Reparieren von elektromechanischen Gegenständen (oder wirken daran mit) und werden auf den Nachhaltigkeitsaspekt von Reparierbarkeit hingewiesen. Zusätzlich wird Kommunikationsfähigkeit und Teamwork in hohem Maße gefordert beim Aufbau eines komplexen Systems.